Posts Tagged ‘Lesung’

Leseeulen nach Leipzig getragen

25. März 2010

Ich gebe es zu, auch wenn ich nicht unbedingt der Zielgruppe entspreche, aber ich bin ein Fan vom Sams. Daher musste ich am Freitag einfach zu Paul Maars Lesung „Onkel Alwin und das Sams“. Immer mehr Kinder strömten an mir vorbei und versuchten noch einen Platz auf dem Boden zu ergattern. Für alle, die das Sams noch nicht kannten, malte der Autor es an, bevor er aus dem neuen Abenteuer des Sams und der Taschenbiers vorlas, die es diesmal mit einem besitzergreifenden Onkel aus Australien und seinem Känguru zu tun haben.

Nachdem ich schon die Lesung von Isabel Abedi verpasst hatte, bin ich dann etwas verspätet zu Tanja Kinkels Lesung aus „Im Schatten der Königin“ gekommen. Die Autorin hatte leider etwas Probleme mit der Stimme, dennoch klang der Auszug aus dem Roman, der sich um die Aufklärung des Mordes an der Frau Robert Dudleys, des Geliebten von Elizabeth I., dreht, interessant.

Neben einigen Gratisgeschenken, wie Süßigkeiten oder Lesezeichen – erstaunlicher Weise war kein Kuli dabei – habe ich mir dann noch ein paar Karten von Sergey Yakushev als Andenken mitgenommen. Ich besitze zwar noch welche von der letzten Buchmesse, aber sie sind einfach zu süß. Auf der Vorderseite ist immer eine liebevolle Tierzeichnung und auf der Rückseite gibt es eine kurze Geschichte dazu.

Texte von links nach rechts:

Eine traurige Entdeckung
Ein Papierflieger aus einer Buchseite?! Unbegreiflich..!

Ein pädagogischer Erfolg
Die Eltern stellten die ganze Bibliothek auf den Kopf, um endlich ein Buch zu finden, das ihrem Kleinen gefällt. Nun hat sich die ganze Familie um ihn herum versammelt und genießt den seltenen Anblick.

DIE EULE
Sie kann mit offenen Augen schlafen. In der Bewerbung erwähnt sie das aber nicht.

Paradies für Leseratten

24. März 2010

Auch wenn die Buchmesse schon wieder vorbei ist, möchte ich Euch noch davon berichten. Am Donnerstag habe ich mir vor allem die Stände angesehen.

Um 15.00 Uhr nahm ich dann am Workshop „Geocatching – die moderne Schnitzeljagd per GPS“ mit Markus Gründel dem Autor des Buches „Geocatching“ teil. Ich dachte, so lerne ich auch gleich noch die Buchmesse besser kennen. Da die GPS-Geräte nur funktionieren, wenn man freie „Sicht“ zu den Satelliten hat, ging es jedoch nicht durch die Hallen, sondern über das Außengelände. Interessant war es trotzdem. Die Koordinaten waren zum Glück schon eingegeben, so dass man nur den Anweisungen des GPS‘ folgen musste. Es waren mehrere Stationen mit originellen Verstecken. Bei jeder Station musste man Codeschnipsel finden. Kurze Umschreibungen gaben Hinweise, wo man suchen musste. Zum Beispiel befand sich der Code zu „Großmutter auf Abwegen“ in einer magnetischen großen Mutter mit Schraube, die an einer Metalltreppe befestigt war. Die verschiedenen Codes, die nur eine Auswahl der häufig von Geocatchern benutzten darstellten, konnte man mit Hilfe des Buches des Autors schnell dekodieren. Zum Schluss wurden sie zusammengesetzt, um den Hinweis auf den Schatz zu finden. Ich habe einen Eindruck gewonnen, wie originell und kreativ, aber auch Zeit aufwendig Geocatching sein kann.

Am Abend besuchte ich dann die Lesung von Titus Müller zu „Die Jesuitin von Lissabon“. Ein passendes Ambiente bot der Renaissancesaal des Alten Rathauses. Zu diesem stellte der Autor gleich einen Bezug her, indem er auf das Gemälde des Bürgermeisters hinwies, der zur Zeit des Lissaboner Erdbebens amtierte. Leider hatte der zuvor lesende Autor ein bisschen überzogen und Titus Müller wollte wohl noch warten bis er fertig signiert hatte, so dass es erst eine Viertelstunde später los ging. In einer Dreiviertel Stunde hörte ich dann 4 mit Begeisterung vorgetragene Auszüge aus dem Buch, die durch Bemerkungen des Autors miteinander verbunden wurden. Dabei erzählte er sowohl von sich selbst, als auch von den Hintergründen des Romans. So erfuhr man z. B., dass das Wort „Kadavergehorsam“ von den Jesuiten stammt. Im vierten Schwur des inneren Zirkels, in dem sie dem Papst absoluten Gehorsam schworen, hieß es, dass sie sich von ihm führen lassen, wie ein toter Körper. In nicht ganz so schlimmer Verfassung fand ich den Anweisungen einer anderen Autorität, Fahrplan genannt, folgend den Weg in mein Bett.