Posts Tagged ‘Wahnsinn’

S(ch)ein

21. März 2010

Und was, wenn er seine Energie mehr darin investiert hatte, sich für etwas Besonderes zu halten, anstatt es wirklich zu beweisen?
S. 27

„Er vergöttert dich, weißt du das?“ „Jeder Mensch kann sich irren.“
S. 407

„Um eines bitte ich Sie, Himmler, rasieren Sie sich bloß dieses Bärtchen ab. Das sieht ja albern aus.“ „Aber …“ Himmler biß sich auf die Zunge. Er hatte sagen wollen: „Aber mein Führer, Sie haben doch genauso eins.“
S.424

„Das Menschengesindel widert mich an“, sagte Hitler. „Es ist nichts weiter als eine schmutzige Mikrobe im Kosmos.“ „Er muss wohl eine Stunde vor seinem Spiegel gestanden haben“, flüsterte Johanna Christa zu.
S. 428

An diesem Tag verstand Christa, das Hitlers Wahnsinn nicht von hassenswerten oder übertriebenen merkwürdigen Ideen herrührte, auch nicht von einem unerschütterlichen Sendungsbewußtsein, daß blind ist für die Hindernisse, wie sie die Wirklichkeit in den Weg stellt, sondern vielleicht einzig vom absolut fehlenden Mitgefühl.
S. 429

Aus
Schmitt, Eric-Emmanuel:
Adolf H. : Zwei Leben ; Roman / Aus dem Frz. Von Klaus Laabs. – Zürich : Amman, 2007. – 507 S.
Originaltitel: La Patt de l’autre
ISBN 978-3-250-60107-4

Ballerspiele, Mathe, Verrückte und Freunde

16. Oktober 2009

„So heißt das Spiel“, sagte Wobbler. „Aber so was Ähnliches steht immer auf der Verpackung von Spielen“, sagte Johnny. „Äh. Genau. So was Ähnliches. Warum auch nicht.“ „Ich meine, die schreiben nie >Nur du sitzt in einem Raumschiff, das Milliarden wert ist und mehr Schalter hat als du dir je vorstellen kannst, und wirst von tausend ausgebildeten, feindlichen Piloten in Stücke geschossen, weil du eigentlich keine Ahnung hast, wie man das Ding fliegt.<“ […] „Kann mir nicht vorstellen, daß sich so was durchsetzen würde“, sagte Wobbler.
S. 51

Was Johnny betraf, so wäre die Zukunft ein besserer Ort, wenn sie kein 3y + x² enthalten würde. Er hatte schon genug Probleme, ohne daß Leute sie ihm seitenweise aufhalsten.
S. 148

„Woher weiß ich, daß du nicht irgend so ein Verrückter bist?“ „Kling ich wie irgend so ein Verrückter?“ „Ja!“ „Okay, aber davon mal abgesehen?“
S. 152

„Weißt du“, sagte sie, „daß es mal einen afrikanischen Stamm gegeben hat, der kein Wort für >Feind< hatte, außer die Bezeichnung >ein Freund, dem wir noch nicht begegnet sind<?“
S. 159

Aus
Pratchett, Terry:
Nur Du Kannst Die Menschheit Retten : Roman / Aus dem Engl. von Sabine Schmidt. – München : Bertelsmann, 1994. – 221 S.
Orginaltitel: Only You Can Save Mankind
ISBN 3-570-12075-9

Bis(s) zum Morgengrauen

13. Juli 2009

Aus dem ersten Roman rund um Bella und Edward von Stephenie Meyer:

(1) „Sag bloß du hast noch nie Schnee fallen sehen“, sagte er ungläubig.
„Doch, na klar“ – ich machte eine Pause. „Im Fernsehen.“
S. 44

(2) Ich suchte nach einer logischen Erklärung für das, was ich gerade erlebt hatte – einer, die nicht darauf hinauslief, das ich geisteskrank war.
S.  64

Das Licht der Phantasie

11. Juli 2009

Aus dem Sammelband: Die Magie der Scheibenwelt von Terry Pratchett:

(1) Seine Absicht bestand ganz einfach darin, Berichte glaubwürdiger zu machen. Wenn es zum Beispiel in einer Legende von einem kühnen Helden hieß, „alle bewunderten seine Tapferkeit“, so fügte jeder Barde, dem etwas an seinem Leben lag, hastig hinzu: „Bis auf einige Leute in seinem Heimatdorf, die ihn für einen Aufschneider hielten, und viele andere Leute, die noch nie etwas von ihm gehört hatten.“
S. 302

(2) Es ist unmöglich, mit einem Baum zu sprechen, überlegte Rincewind. Wenn ich anfange, mich mit Bäumen zu unterhalten, bin ich verrückt. Und da ich nicht verrückt bin, können Bäume nicht reden.
S.309
Baum

(3) „Äh“, machte Galder, „wiederhol deine letzten Worte bitte. Sonst wird die Scheibenwelt … was?“
„VERNICHTET“, sagte Tod.“KANN ICH JETZT GEHEN? ICH HAB MEIN GLAS GLÜHWEIN STEHEN LASSEN.“
S. 321

(4) Kurz gesagt Grauhalt Spold weiß, daß ihm der Tod irgendwann einen unerfreulichen Besuch abstatten wird, und er hat die letzten Jahre damit verbracht, ein absolut sicheres Versteck vorzubereiten.
Als er sicher ist, nichts vergessen zu haben, klettert er in die Kiste – sie weist übrigens große Ähnlichkeit mit einem Sarg auf – betätigt das Uhrwerk des Schlosses und macht es sich in der festen Überzeugung gemütlich, bestens vor dem gefährlichsten seiner Feinde geschützt zu sein. Erst als er zu keuchen beginnt, merkt er, wie wichtig Luftlöcher bei solchen Unternehmungen sind.
S. 346 f.

(5) „Habe ich das alles richtig mitgekriegt? Wir sprechen vom Tod, oder? Hochgewachsen, dürr, um nicht zu sagen knochig, leere Augenhöhlen, hat viel für Sensen übrig?“
Ysabell seufzte. „Ja. Ich fürchte, sein Aussehen spricht gegen ihn.“
S. 415

(6) Rincewind betrachtet die Flüssigkeit in der Tasse. […] wenn er sie jetzt trank, brachte er Tausende von unschuldigen Bakterien um.
S. 518

(7) „Du scheinst recht nett und freundlich zu sein, Herr. Ja, du bist genau der Mann, zu dem man Vertrauen haben kann. Und daher zögere ich nicht, dir reinen Wein einzuschenken.“
„Weißen oder roten?“ fragte Zweiblum und leckte sich die Lippen.
S. 523