Posts Tagged ‘Historischer Roman’

Unkeuscher Domherr und andere Sünder

25. Februar 2010

Schacht, Andrea:
Das Werk der Teufelin : Roman. – genehmigte Lizenzausg. – Augsburg : Weltbild, 2005. – 380 S.
(Begine-Almut-Reihe ; Bd. 2)
ISBN 3-8289-7714-6

Im heiligen Köln im Herbst des Jahres 1376 der Menschwerdung des Herrn. „Sucht die Teufelin bei den Beginen!“, sind die letzten Worte eines Domherren, kurz vor seinem möglicher Weise gewaltsam herbeigeführten Tod, an Pater Ivo. Zusammen mit Begine Almut ermittelt er. Die muss diesmal in den eigenen Reihen suchen – oder ist es eine der beiden Neuzugänge? Der dritte Neuzugang hört zwar auf den Namen „Teufelchen“, kann aber getrost von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden. Schließlich wird der Domherr kaum von einer Katze ermordet oder entmannt worden sein.
Man sollte eben doch chronologisch lesen. Aus den folgenden Bänden wusste ich zwar nicht worum es genau geht, aber wer die Täterin ist. Und die Entwicklung zwischen Pater Ivo und Begine Almut die in den nächsten Bänden weiter fort schreitet, war mir ja auch nicht ganz unbekannt. Von daher weiß ich jetzt gar nicht, wie ich es bewerten soll. Ich habe es trotzdem gern gelesen, aber wenn ich es gleich nach dem ersten Band gelesen hätte, hätte es mir sicher noch mehr gefallen. Wahrscheinlich hätte ich dann, wie bei den anderen 4 Punkte vergeben, so ziehe ich aber einen halben Punkt ab, der eher an meinem eigenen Leseverhalten liegt, als am Buch selbst.

3,5/5

Goethe auf geheimer Mission

23. Februar 2010

Löhr, Robert:
Das Erlkönig-Manöver : historischer Roman. – ungekürzte Taschenbuchausg. – München [u.a.] : Zürich, 2008. – 361 S.
ISBN 978-3-492-25268-3

„Hätte ich gewusst, dass ich heute Napoleon stürzen soll, wäre ich gestern gewiss früher zu Bett gegangen.“, meint Geheimrat Goethe, nachdem er von Fürst Carl August den Auftrag erhalten hat, den wahren König von Frankreich aus dem Kerker des von Franzosen besetzten Mainz‘ zu befreien. Kurz darauf macht er sich mit Friedrich von Schiller und Alexander von Humboldt auf den Weg dahin. Bei ihrem Vorhaben werden sie von Bettine Bretano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist unterstützt.
In „Das Erlkönig-Manöver“ hat Robert Löhr bedeutende Menschen des beginnenden 19. Jahrhunderts versammelt. Sie alle eint ein Ziel – oder doch nicht? Verschiedene Weltanschauungen prallen aufeinander und nicht alles ist so, wie es zu sein scheint.
Hier lernt man aus dem Schulunterricht bekannte Gestalten von einer ganz anderen, menschlichen Seite kennen. Denkwürdige Zitate der namhaften Literaten werden in einen neuen Kontext gestellt. Die Sprache ist an die Zeit angepasst, so dass ich mich gefragt habe, wie viel Prozent verarbeitete Zitate und wie viel eigene Worte sind. Von beiden wird man in eine andere Epoche entführt, in der sich gute Freunde noch siezen.
Was den Plot betrifft, hatte das Buch in der Mitte einige Längen, in denen nicht viel passierte, doch als es auf das Ende zu ging, wollte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen.

Alles in allem ein interessantes Buch, dass mit einer Mischung berühmter Vertreter aus Literatur und Geschichte Neugier erweckt und mit seiner Sprache besticht.

3,5/5

Kooperation bei der Haarpflege

30. Oktober 2009

„Ihr habt nicht gut geschlafen“, sagte Byrd anklagend. „Das kann ich genau sehen. Ihr habt den Kopf auf dem Kissen hin und her geworfen; Euer Haar ist ja ein regelrechtes Rattennest!“
„Ich bitte um Verzeihung Tom“, sagte Grey höflich. „Vielleicht sollte ich aufrecht auf einem Stuhl schlafen, um Euch die Arbeit zu erleichtern?“
S. 290

Aus
Gabaldon, Diana:
Die Hand des Teufels : Drei Lord-John-Kurzromane: Lord John und die Flammen der Hölle, Lord John und der magische Pakt, [Zitat aus] Lord John und der Geistersoldat / Dt. von Barbara Schnell. – 2. Aufl. – München : Blanvalet, 2006. – 414 S.
Orginaltitel: Lord John and the Whiff of Brimstone
ISBN 978-3-442-36561-6

Sieh’s mal positiv

27. Oktober 2009

„Es ist seltsam, wie es allen Männern ergeht, die ich treffe. Entweder sie sterben oder sie verschwinden …“, seufzte sie müde und atmete mit einem tiefen Seufzer aus.
„Ach, denk doch einfach an die vielen anderen Männer, die noch übrig sind.“
S. 350

Aus
Sundberg, Catharina:
Gebrandmarkt : Roman aus der Hansezeit / Aus dem Schwed. von Wibke Kuhn. – München [u.a.] : Piper, 2007. -358 S.
Orginaltitel: Brännmärkt
ISBN 978-3-492-25015-3

„Schlag“fertigkeit

10. Oktober 2009

„Damit eins klar ist“, sagte er in ehrfurchtsgebietendem Ton. „Du darfst auf gar keinen Fall mit meinen persischen Grabfiguren Puppen spielen. Alles, nur das nicht. Verstanden?“
S. 13

Der Hauptmann holte aus und versetzte mir einen Schlag in die Magengrube.
[…]
„Vielleicht haben Sie mir jetzt etwas zu sagen, Madam?“ fragte er herrisch. „Ihre Perücke sitzt schief“, antwortete ich und schloß die Augen.
S. 230

Aus
Gabaldon, Diana:
Feuer und Stein : Roman / Ins Dt.e übertragen von Elfriede Fuchs und Maya Ubik. – 7. Aufl. – München : Blanvalet-Verl., 2005. – 798 S.
(Highland-Saga ; Bd. 1)
Originaltitel: Outlander
ISBN 978-3-7645-0155-6

Karriereaussichten

6. Oktober 2009

„Mir ist ehrlich gesagt völlig gleich, was du denkst. Aber du kannst den Jungen nicht ernsthaft in die Normandie schicken wollen.“ „Warum denn nicht? Dort kann mehr aus ihm werden als ein Stallknecht.“ Ein Leichnam, zum Beispiel.
S. 316

Aus
Gablé, Rebecca:
Die Hüter der Rose : historischer Roman. – Orginalausg. – Bergisch Gladbach : Ehrenwirth, 2005. – 1113 S. : Ill., graph. Darst.
ISBN 3-431-03635-X

Zitate aus Das zweite Königreich

2. August 2009

Caedmon hob den Kopf aus dem Sand. „Ich bitte vielmals um Vergebung, hier ungebeten angespült worden zu sein.
S. 60

Ehe er den Satz beenden konnte, war Caedmon hinter ihn geglitten, hob einen der dicken Folianten, die auf dem Tisch lagen, mit beiden Händen und ließ ihn auf Wynfriths Schädel niedersausen.
[…]
Bruder Oswald bedachte Caedmon mit einem Kopfschütteln. „Der arme Boethius. Es ist sein Werk, das du mißbraucht hast. Der Trost der Philosophie. Du solltest dich schämen, weißt du.“
S. 418

Aus
Gablé, Rebecca:
Das Zweite Königreich : historischer Roman. – München : Ehrenwirth, 2000. – 879 S.
ISBN 3-431-03584-1

Zitate aus Büchern

8. April 2009

Der Titel spricht ja für sich, also fang ich gleich mal an.

Beides ist aus Thomas, Charlotte: Die Madonna von Murano

„Elenora, ist dieses Fleisch auf meinem Teller ein räudiger Schweinehund ?“

S. 564

„Wenn die Sonne scheint und es dabei regnet, entstehen manchmal bunte Streifen am Himmel, in allen Farben, die du kennst. Das nennt man einen Regenbogen. Er geht von einem Ende des Himmels bis zum anderen, er überspannt die ganze Welt. Wenn du einmal einen Regenbogen siehst, stell dir vor, du kannst hinübergehen, ganz weit hinaus, und dann schaust du hinab und siehst mich. Denk an mich, wenn du einen Regenbogen siehst.“

S. 594