Franklin, Ariana:
Die Totenleserin / Aus dem Engl. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. – München : Droemer, 2007. – 476 S.
Originaltitel: Mistress of the Art of Death
Buch-Nr. 091816
„Da kommen sie. Wir hören das klirren von Pferdegeschirr und sehen ein Stück weiter die Straße hinunter eine Staubwolke in die warme Frühlingsluft aufsteigen. […] Aber einer unter ihnen, der ebenso fröhlich ist wie die Übrigen, hat Kinder getötet. Gottes Gnade wird keinem Kindermörder gewährt.“
Der Kindermörder von Camebridge wurde zunächst unter den Juden vermutet. Doch auch nach dem diese zu ihrem eigenen Schutz in der Burg eingeschlossen wurden, tauchen weitere Kinderleichen auf. Zur Unterstützung eines Detektivs bittet der König in Salerno um einen Arzt dem die Toten ihre Geheimnisse verraten. Keiner hat wohl damit gerechnet, dass er statt einem Arzt eine Ärztin bekommt. Am allerwenigsten Adelia selbst. Doch nun ist sie mit dem Ermittler Simon auf dem Weg nach Camebridge, um die grausamen Morde aufzuklären. Verdächtige gibt es genug. Was hat es zum Beispiel mit dem Steuereintreiber auf sich, dem gegenüber Adelia nicht kalt bleiben kann, obwohl er sich brennend für den Stand der Ermittlungen interessiert?
Der Steuereintreiber hat auch mir Probleme bereitet. Sein Name wird am Anfang nicht genannt, so dass ich ihn als er auftauchte mit jemanden andern verwechselt habe. Ariana Franklins Stil (z.B. Wir-Anrede siehe Zitat am Anfang) war zwar ungewohnt, fiel aber nach der ersten Seite schon nicht mehr auf. Das Buch lies sich gut und zügig lesen. Man begleitet Adelia und Simon bei ihren Ermittlungen, die für sie selbst gefährlicher werden, als sie ahnen. Die Verfolgungsjagd des/der Mörders nimmt nicht soviel Platz ein. Man erfährt außerdem wenig über die Verdächtigen und auch den/der Mörder, sondern lernt dafür vor allem Adelia kennen. Bangt und hofft mit ihr.
Ein spannender Krimi, der sowohl eigene Vermutungen bestätigt als auch mit unerwarteten Entwicklungen überrascht.