Posts Tagged ‘Zeit’

Beschaffungsproblem: hirnamputierter Affe

15. April 2010

… Was die Elastizität der Zeit betrifft, streiten sich die Wissenschaftler. Die einen sind der Auffassung, die Zeit sei äußerst unbeständig, so daß noch das scheinbar belangloseste Ereignis den möglichen Ausgang der Zukunft nachhaltig verändern könne. Die anderen betrachten die Zeit als starres Gebilde, das allen Versuchen zum Trotz immer wieder auf eine determinierte Gegenwart zurückspringt. Ich kümmere mich nicht um derartige Banalitäten. Ich verkaufe lediglich Krawatten …
Krawattenverkäufer,
Victoria Station, Juni 1983
S. 17

„[…] Mein Name ist Dr. Runcible Spoon, Professor für englische Literatur an der Swindon University. Ich nehme an, Sie haben schon von mir gehört?“ „Alles nur eine Frage der Zeit, Dr. Spoon. […]“
S. 208

„[…] Das könnte selbst ein hirnamputierter Affe.“ „Und wo kriegen wir um diese nachtschlafende Zeit einen hirnamputierten Affen her?“
S. 279

„ […] Ich bin ja auch für Redefreiheit, aber bitte nicht in meiner Sendung, hmm?“
S. 291

Aus
Fforde, Jasper:
Der Fall Jane Eyre : Roman / Aus dem Engl. von Lorenz Stern. – 6. Aufl. – München : Deutscher Taschenbuch-Verl., 2006. – 375 S.
Originaltitel: The Eyre Affair
(dtv , Bd. 24379)
(Thursday-Next-Reihe , Bd. 1)
ISBN 978-3-423-24379-7

Von Narren und Nachteulen

11. April 2010

Meistens ging Nanny Ogg früh zu Bett. Immerhin war sie schon recht alt. Manchmal kroch sie schon um sechs Uhr morgens unter die Decke.
S. 16

„Was ich heute bin …“ Ein aufgeblasener Narr? Fuhr es Salzella durch den Sinn. „… verdanke ich in erster Linie mir selbst. […]“
S. 25

„Wir dürfen nicht zulassen, daß man eine Hexe übers Ohr haut, Gytha.“ „Ich fühle mich gar nicht übers Ohr gehauen. Es ging mir prächtig, bis du darauf hingewiesen hast, daß man mich übers Ohr gehauen hat.“ Damit erwähnte Nanny einen wichtigen soziologischen Punkt.
S. 119

Aus
Pratchett, Terry:
Mummenschanz : ein Roman von der bizarren Scheibenwelt. – München : Goldmann, 1997. – 314 S.
Originaltitel: Maskerade
ISBN 3-442-41593-4

Lindgreen light

2. Januar 2010

Wer keine Zeit hat, ein Buch zu lesen, während es für die tägliche Stunde Fitnesscenter oder Yoga durchaus reicht; wem ein Theaterbesuch zu teuer ist, die neue Anti-Falten-Creme mit dreifachem Wirkstoffkomplex aber nicht; wer politische Demonstrationen sinnlos findet und am Wochenende mit Tausenden von Gleichgesinnten in bunten Wurstpellen durch die Innenstadt joggt – der muss sich nicht wundern, wenn sein Kind in der Schule Lindgren light zu lesen bekommt.
Juli Zeh

Aus
Zeh, Juli: Selbstgewählte Dummheit
In: Welt Online. – vom 19.12.2009
http://www.welt.de/die-welt/kultur/literatur/article5579272/Selbstgewaehlte-Dummheit.html
Gesehen: 01.01.2010

Jeder Tag ist ein Geschenk

14. November 2009

„[…] Now, imagine that you’ve won a contest, and your prize is that every morning a bank will open an account in your name containig eighty-six thousand four hundred dollars. And there are only two rules you must follow: The first rule is that everything you fail to spend is taken from you that night. You can’t cheat, you can’t switch the unspent money to another account: you can only spend it. But when you wake next morning, and every morning after that, the bank opens a new account for you, always eighty-six thousand four hundred dollars, for the day. Rule number two: the bank can brake off the game without warning. It can tell you at any time that it’s over, that it’s closing the account and there won’t be another one. Now, what would you do?

[…]

„[…] But what does this game prove?“
She answered, „We all have that magic bank account: it’s time. A big account, filled with fleeting seconds. Every morning when we wake up, our account for the day is credited with eighty-six thousand four hundred seconds, and when we go to sleep every night, there’s no carryover into the next day. What hasn’t been lived during the day is lost; yesterday has vanished. Every morning the magic begins again, with a new line of credit of eighty-six thousand four hundred seconds. And don’t forget: we’re still playing by that rule. The bank can close our account at any time and without any warning. At any moment, life can end. So what do we do with our daily ration of eighty-six thousand four hundred seconds? […]“
S. 194 f.

Aus
Levy, Marc:
If It Only Were True. – New York [u.a.] : Pocket-Books, 2000. – 213 S.
ISBN 0-7434-0617-6

Zitate aus Rollende Steine

12. August 2009

Aus rein menschlicher Angewohnheit sah er zur Küchenuhr. Seit er sie gekauft hatte, bewegten sich ihre Zeiger nicht mehr.
„Um diese Zeit ist er meistens zu Hause“, sagte er.
S. 20

WER SICH MIT MENSCHEN EINLÄSST, KANN BALD NICHT MEHR KLAR DENKEN. GLAUB MIR. VERMEIDE ES, IN IHRE ANGELEGENHEITEN GEZOGEN ZU WERDEN.
„Aber ich bin ein Mensch.“
ICH HABE NICHT BEHAUPTET, DAS ES EINFACH IST. AM BESTEN DU DENKST GAR NICHT DARAN.
S. 151

„[…] Dein Problem ist, daß du Leute in unserem Alter nicht verstehst, Erzkanzler!“
„Meinst du Personen, die sieben Monate älter sind als ich?“ fragte Ridcully.
S. 162

„Und die Stelle als du >Hallo, Baby< gesungen hast … Was hat dich dazu veranlaßt?“
„Äh …“
„Ich meine, kleine Kinder dürfen die Geflickete Trommel doch gar nicht betreten.“
S. 173

Aus
Pratchett, Terry:
Rollende Steine : ein Roman von der bizarren Scheibenwelt / Ins Dt.e übertragen von Andreas Brandhorst. – München : Goldmann, 1996. – 378 S.
Orginaltitel: Soul Music
ISBN 3-442-41589-6

Die Weltherrschaft, die schönste Frau der Welt, Ewiges Leben oder doch einfach nur nach Hause zu Mama?

21. Juni 2009

Aus Terry Pratchetts: Faust[durchgestrichen] Eric

Die Tezumaner sind auf dem Kontinent als das selbstmörderisch trübsinnigste, reizbarste und pessimistischste Volk weit und breit bekannt. Die Gründe dafür stehen mit ihrer Zeitmessung in Zusammenhang. Im tezumanischen Königreich hatte man schon vor einer ganzen Weile gemerkt, daß alles immer schlimmer wurde, und daraufhin schuf man ein kompliziertes Meßsystem, um festzustellen, um wieviel schlimmer jeder neue Tag war.
S. 50

„Da wir gerade dabei sind …“, fuhr da Quirm fort. „Ich glaube …“ Er wand sich von einer Seite zur anderen, um die Festigkeit der Stricke zu prüfen. „Ja, ich glaube, als man uns hier fesselte … Ja, ich bin ziehmlich sicher …“
„Was meinst du?“ drängte Rincewind. „Was?“
„Ja, genau“, sagte da Quirm. „Kein Zweifel. Als uns die Priester fesselten, gingen sie mit großer Sorgfalt zu Werke. Gute Arbeit. Tadellos. Kein einziger Strick gibt nach.“
S. 65

Er öffnete die Tür, was dem ephebianischen Heer etwas Mühe ersparte – es hatte gerade anklopfen wollen.
S. 83

„Es heißt ein Zivilist hätte das ephebianische Heer in die Stadt gelassen … Was natürlich nicht heißen soll, daß ich irgend etwas gegen Ephebianer habe, es sind gute Männer, tadellos“, fügte er rasch hinzu, als einige Soldaten vorbeiliefen.
S. 85