Archive for Juni 2009

Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

30. Juni 2009

Aus dem 2. Bd rund um Dirk Gentlys Holistische Detektei von Douglas Adams:

Man würde wahrscheinlich nicht sagen wollen, daß er den Schlaf der Gerechten schlief, es sei denn, man wollte damit sagen, daß die Gerechten schliefen […]
S. 28 f.

Er stampfte mit dem Fuß auf und erschütterte ein bißchen die Fundamente des Gebäudes, um seinen Standpunkt klar zumachen. Er war nicht sicher, was sein Standpunkt war, aber er hatte das Gefühl, daß er klargemacht werden mußte.
S. 92

Dirk erklärte, daß er das nicht bestellt habe. Der Kellner zuckte die Achseln und sagte, das sei nicht sein Fehler.
S. 97

Falsche Wörter einfach mal weglassen

28. Juni 2009

Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.

Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.


http://www.flickr.com/photos/captainhagbard/2574663461

Der Winterschmied

26. Juni 2009

Aus dem Scheibenweltroman von Terry Pratchett:

Fräulein Tick seufzte. Geschichten, dachte sie. Oma Wetterwachs glaubt, die Welt dreht sich nur um Geschichten. Na schön, jeder von uns hat seinen Tick. Nur ich nicht.
S. 98

„Übermorgen sterbe ich. Am Freitag, kurz vor halb sieben Uhr morgens.“
Es war eine eindrucksvolle Bemerkung, die die folgende Antwort nicht verdiente: „Oh, wie schade, dass du das Wochenende verpasst“, sagte Rob Irgendwer.
S. 106

„Ist Poker ein Glücksspiel?“, fragte Tiffany. „Mein Vater meint, man sollte sich nicht auf Glücksspiele einlassen.“
Fräulein Verrat nickte. „Ein guter Rat, meine Liebe. Keine Sorge. So wie ich Poker spiele, hat Glück überhaupt nichts damit zu tun …“
S. 149

Kleine Schummelei

Kleine Schummelei




„Ein dickes Buch.“
„Dies hier heißt Prinzipien moderner Buchführung„, sagte Billy skeptisch.
„Un‘ das is‘ ’n großes heroisches Buch zum Lesen?“
S. 380

Den ganzen Morgen über las er die Prinzipien moderner Buchführung, aber um es interessanter zu machen, dichtete er einen Menge Drachen hinzu.
S. 380

Bücher auf Rädern

24. Juni 2009

Aus Ian Sansoms Bücher auf Rädern : ein Roman aus der irischen Provinz:

„Langhaariges Halbstarkenpack, die klauen einen noch die Farbe von der Wand.“
Israel sah sich um, ohne viel zu entdecken, was das langhaarige Halbstarkenpack hätte interessieren können: Es gab einen Tisch, einen Stuhl, einen Gasheizkörper und den Fernseher. Farbe war keine an der Wand.
S. 36

[…] Ted […] verzog angewidert das Gesicht, mit vollem Erfolg: Er hatte absolut das Gesicht, um Abscheu auszudrücken. Seine gebrochene Nase kam dabei bestens zur Geltung.
S. 41

Als das Wort Überziehungsgebühren fiel, breitete sich Schweigen aus, und die Frauen hatten plötzlich anderes zu tun. Ehe Israel sich’s versah, war er allein.
An den Trick sollte er denken, wenn er wieder in London war, obwohl er bei Straßenräubern dort vielleicht nicht so ankam.
S.145

Faux pas

23. Juni 2009

Hier ein Zitat aus Alice im Automatenland von Jeff Noon:

Just in dem Moment bemerkte Alicens Nase einen beißenden Geruch über und unter der Talkumwolke des Dachses. „Haben Sie einen gesellschaftlicen faux pas begangen, Captain?“ erkundigte sie sich diskret. „Nein, ich habe keinen gesellschaftlichen Furzpaß begangen!“ verwehrte sich der Dachsmann.
„Captain Ramshackle!“ rief Alice empört, „so etwas sagt man nicht!“
„Du hast es zuerst gesagt!“
„Hab ich nicht! Ich sagte faux pas! Das ist etwas ganz anderes: Das ist schließlich Französisch! Daher ist es bedeutend höflicher!“
S. 175

100% sicher?

22. Juni 2009

Zitate aus Jung-Zaphod geht auf Nummer sicher von Douglas Adams aus dem Sammelband Lachs im Zweifel:

„Können wir da ganz sicher sein?“ fragte der Besitzer eines anderen Kopfes.
„Hundertprozentig“, erwiderte der Besitzer des ersten Kopfes.
„Sie sind hundertprozentig sicher, daß das Schiff, das am Boden dieses Meeres zerborsten liegt, das Schiff ist, von dem Sie sagten, Sie wären sich hundertprozentig sicher, daß es mit hundertprozentiger Sicherheit niemals zerbersten könnte?“
S. 212

Die beiden Beamten warteten ruhig. Sie hüstelten ein wenig, um die Zeit zu überbrücken.
S. 214

Die Weltherrschaft, die schönste Frau der Welt, Ewiges Leben oder doch einfach nur nach Hause zu Mama?

21. Juni 2009

Aus Terry Pratchetts: Faust[durchgestrichen] Eric

Die Tezumaner sind auf dem Kontinent als das selbstmörderisch trübsinnigste, reizbarste und pessimistischste Volk weit und breit bekannt. Die Gründe dafür stehen mit ihrer Zeitmessung in Zusammenhang. Im tezumanischen Königreich hatte man schon vor einer ganzen Weile gemerkt, daß alles immer schlimmer wurde, und daraufhin schuf man ein kompliziertes Meßsystem, um festzustellen, um wieviel schlimmer jeder neue Tag war.
S. 50

„Da wir gerade dabei sind …“, fuhr da Quirm fort. „Ich glaube …“ Er wand sich von einer Seite zur anderen, um die Festigkeit der Stricke zu prüfen. „Ja, ich glaube, als man uns hier fesselte … Ja, ich bin ziehmlich sicher …“
„Was meinst du?“ drängte Rincewind. „Was?“
„Ja, genau“, sagte da Quirm. „Kein Zweifel. Als uns die Priester fesselten, gingen sie mit großer Sorgfalt zu Werke. Gute Arbeit. Tadellos. Kein einziger Strick gibt nach.“
S. 65

Er öffnete die Tür, was dem ephebianischen Heer etwas Mühe ersparte – es hatte gerade anklopfen wollen.
S. 83

„Es heißt ein Zivilist hätte das ephebianische Heer in die Stadt gelassen … Was natürlich nicht heißen soll, daß ich irgend etwas gegen Ephebianer habe, es sind gute Männer, tadellos“, fügte er rasch hinzu, als einige Soldaten vorbeiliefen.
S. 85

(Un)Möglich

18. Juni 2009

Schon wieder was aus Douglas Adams: Lachs im Zweifel : Zum letzten Mal per Anhalter durch die Galaxis. Diesmal aus:
Die kleine Wundermaschiene

Meine Lieblingsgeschichte ist, daß Branwell Bronte, der Bruder von Emily und Charlotte, an einem Kaminsims lehnend stehend gestorben ist, um zu beweisen, daß so etwas machbar ist.
Das stimmt natürlich nicht ganz. Meine absolute Lieblingsgeschichte handelt davon, daß junge Faultiere so ungeschickt sind […]
S. 144

Ich habe gezeigt, daß es machbar ist, aber wie Branwell Bronte erwarte ich nicht, daß ich morgen den gleichen Trick noch mal vorführe.
S. 150

Sage mir, was du von der neuesten Technik hältst, und ich sage dir, wie alt du bist

17. Juni 2009

Aus dem Sammelband Lachs im Zweifel von Douglas Adams:

Ich habe ein paar Regeln aufgestellt, die unsere Reaktion auf technische Neuerungen beschreiben:

1. Alles, was es schon gibt, wenn du auf die Welt kommst, ist normal und üblich und gehört zum selbstverständlichen Funktionieren der Welt dazu.

2. Alles, was zwischen deinem 15. und 35. Lebensjahr erfunden wird, ist neu, aufregend und revolutionär und kann dir vielleicht zu einer beruflichen Laufbahn verhelfen.

3. Alles, was nach deinem 35. Lebensjahr erfunden wird, richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge.
S. 134

Wer zuletzt beisst

16. Juni 2009

Zitate aus dem 7. Betsy-Taylor-Roman von Mary Janice Davidson:

Er brauchte keinen Rollstuhl, aber Mr Mueller im Zimmer nebenan hatte einen und mein Großvater hatte jeden Teller, den er in die Finger bekam, zerbrochen, bis Schwester Jenkins endlich nachgegeben und einen für ihn bestellt hatte. Mr Mueller hatte auch einen künstlichen Darmausgang, aber mein Großvater hatte großzügigerweise darauf verzichtet, ebenfalls einen haben zu wollen.
S. 51



Aber ich hatte keine Zeit, Trübsal zu blasen. (Na ja, eigentlich hatte ich immer Zeit, Trübsal zu blasen, aber heute war ich nicht in der Stimmung.)
S. 106