„Ihr wollt wieder heiraten?“ „So es nach meinem Vater ginge.“ […] „Ihr werdet Euch nach seinen Wünschen richten!“, knurrte er. „Wie ich mich immer nach den Wünschen derer richte, die allein durch Stand und höheres Wissen mir überlegen sind, Pater.“
S. 37 f.„Es ist das Hungertuch, ehrwürdiger Vater. Bruder Ludger hat mich geheißen, es hervorzuholen, um es vor der Fastenzeit zu glätten, damit es den Altar ordentlich verhüllt. Aber dann habe ich gesehen, dass die Fäden ganz locker waren. Ich meine, das ist doch nicht meine Schuld! Die Mäuse haben das Hungertuch angenagt.“ Er fügte aufgebracht hinzu: „Das sieht man doch an den Kötteln!“ „Junge, du bist für deinen unersättlichen Hunger bekannt! Das sieht man auch!“, raunzte ihn Pater Ivo an. „Aber doch nicht das Tuch, Pater Ivo!“
S. 59„>Wehe dem, der alleine ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft!< Hat der Prediger gesagt!“Nur einen Wimpernschlag lang zögerte Pater Ivo, dann schoss er zurück: „>Und ich fand, bitterer als der Tod ist eine Frau, die ein Fangnetz ist<, das hat er auch gesagt, Begine. Die barmherzige Mutter schütze Euch dennoch und bewache Eure Wege, denn damit habt ihr mein drittes Problem gelöst – endlich habe ich einen passenden Predigttext für diese vermaled… diese Brautmesse am Sonntag!“
S. 78
Aus
Schacht, Andrea:
Die elfte Jungfrau : Roman. – 6. Aufl. – München : Blanvalet, 2007. – 559 S.
(Begine-Almut-Reihe ; Bd. 4)
ISBN 978-3-442-36780-1