Posts Tagged ‘Conni Lubek’

Anleitung zum – was?

21. April 2010

Lubek, Conni:
Anleitung zum Entlieben : Roman. – 5. Aufl. – Berlin : Ullstein, 2009.- 346 S. : Ill.
ISBN 978-3-548-26807-1

„Nee, nee. Was du so liest: Anleitung zum Entleiben.“, sagte mein Vater. Ich brach natürlich ob dieses Buchstabendrehers in Gelächter aus. Als ich den Roman ausgelesen hatte, musste ich wieder daran denken. Trotz des Titels hatte ich nach einer Rezension ein lustiges Buch erwartet. Von dieser war ich auf den Blog der Autorin gestoßen, der auch die Grundlage zu diesem Buch bildet. Der Blog weckte mein Interesse, nicht zu letzt wegen des ominösen Curd Rock, einem schrägen Kuscheltier, von dem ich bis heute nicht weiß, was für ein Tier er eigentlich ist. Aber ich dachte mir, bevor ich so mitten drin anfange den Blog weiter zu verfolgen, schau ich lieber erstmal worum es geht. Das Buch musste also her. Ich erfuhr, dass Curd Rock ein Geschenk von 119 an Lchen war. Lchen, die Autorin liebte 119, ihren Freund. Lange hatte sie ignoriert, dass er sie nicht wieder liebte. Doch nach einem missglückten Nordseeurlaub, beschloss sie damit aufzuhören ihn zu lieben. Aber wenn das nur mal so einfach wäre. Käsetorte und Curd Rock, der zwischendurch mittels Fotos seine Meinung kund tut, können nur bedingt über 119 hinweg trösten. Genauso wie andere Herren der Schöpfung. Seit 119 weg ist, stehen sie Schlange. Lchen hat nichts dagegen, die Nacht mit ihnen zu verbringen. Sie können aber die Leere nicht ausfüllen, die 119 hinterlassen hat. Trotzdem bleibt es nicht bei einer Nacht. Es mangelt nicht an Einsichten der Autorin, die auch mal zu dem erhofften Schmunzeln anregen, aber mit der Umsetzung hapert es. Realistisch, aber auch deprimierend. Und dann passiert es: Ein Mann verliebt sich in sie. Aber Lchen kann nicht zurück lieben. Oder doch?

Als ich das Buch zu klappe, denke ich, dass es trotz der fast das gesamte Buch durchziehenden deprimierenden Stimmung als Anleitung zum Entleiben nicht reicht. Schon eher ist es, wie der Titel an den sich mein Bruder zu erinnern glaubte: eine Anleitung zum Entkleiden. Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn.

3/5

Komplimente, rote Rosen und Margarine

19. April 2010

Rote Rosen hätte es für mich geregnet, hätte die Jägerwirtin nicht kurz vorher abräumen lassen, weil Onkel Willi angefangen hatte, den diversen Damen seines Herzens damit den Hof zu machen (und wären diese Gestecke nicht außerdem aus rosa Nelken gewesen).
S. 142

Niemand würde mich für meine tollen Magarine-Spots lieben (außer den Millionen Menschen, die sich allabendlich beim Fernsehen auf die spannenden Werbeunterbrechungen freuten).
S. 169

Er: „Du ist schön.“ Ich: „Du bist auch schön.“
Ich mag keine Komplimente.
Er: „Du hast schöne Augen.“ Ich: „Du hast auch schöne Augen.“
Ich gebe sie sofort zurück.
Er: Du hast schöne Zähne.“ „Ich du hast auch schöne Zähne.“
Was ist mit meinen Ohrläppchen?
Er: „Du hast einen schönen Bikini.“ Ich: „Du… Danke.“
S. 173

Aus
Lubek, Conni:
Anleitung zum Entlieben : Roman. – 5. Aufl. – Berlin : Ullstein, 2009.- 346 S. : Ill.
ISBN 978-3-548-26807-1