Posts Tagged ‘13. Jahrhundert’

Rundum Silber und Blut zwischen Angst und Mut

23. Dezember 2009


Ebert, Sabine:
Blut und Silber. – München : Knaur, 2009. – 731 S.
ISBN 978-3-426-66288-5

König Adolf, der Landlose, neidet Markgraf Friedrich von Meißen seinen Besitz und möchte ihn sich selbst einverleiben. Friedrich wehrt sich, unterstützt von seinen Getreuen, dem Burggrafen Ulrich von Maltitz und dem jungen Hauptmann Markus. Beide lernen sie beim Kampf um die sächsische Silberstadt Freiberg jeweils ihre große Liebe kennen. Sibylla, die Gauklerin und Änne, eine Nachfahrin von den Gründern der sächsischen Bergstadt Marthe und Christian. Doch Freiberg fällt und Friedrich geht ins Exil, begleitet von seinen Getreuen. Diese geben die Hoffnung auf ein glückliches Wiedersehen mit den Geliebten ebenso wenig auf wie Friedrich seine Herrschaftsansprüche auf Meißen und die reiche Silberstadt.
Man merkt meiner Meinung nach, dass Sabine Ebert früher Journalistin war. Schon mit dem ersten Satz sichert sie sich die Aufmerksamkeit des Lesers: „Häuser brannten lichterloh, Menschen rannten schreiend davon, während sich eine nicht enden wollende Schar Bewaffneter wie ein schwarzer, todbringender Strom in die Stadt ergoss …“ – Ja es gibt wieder viele Kampfszenen. Ich kann zwar nicht sagen, dass sie nicht brutal waren, aber sie passten zur Situation, waren spannend geschrieben und nicht so als wollte sich die Autorin nur an der Gewalt berauschen. Von daher haben sie meine Schmerzgrenze nicht überschritten. Aber die Toleranzgrenze ist ja bei jedem anders.
Das Buch schließt übrigens zeitlich nicht gleich an Eberts vorige Romane (Das Geheimnis der Hebamme, Die Spur der Hebamme und Die Entscheidung der Hebamme) an. Es sind noch 2 Bücher zur Fortsetzung der Hebammen-Reihe geplant. So kann man „Blut und Silber“ auch ohne Vorkenntnis der anderen Werke problemlos lesen.
Hauptaugenmerk liegt in diesem Buch weniger auf einer starken Frau oder Freiberg, als auf Friedrich und seinem Kampf um die Markgrafschaft. Das Politische steht im Vordergrund. Sabine Ebert schreibt in der dritten Person und wechselt zwischen den Szenen und damit auch zwischen den Aufenthaltsorten der verschiedenen Protagonisten. Ich finde es noch mehr Ereignis- und weniger Personenbezogen als die vorigen Romane. Wie schon in der Hebammen-Reihe muss man damit rechnen, dass nicht alles so glatt läuft, wie man sich es manchmal wünscht.

Wiedereinmal ist Sabine Ebert ein spannendes Buch gelungen, dass ein Stück (Regional-)Geschichte lebendig macht.

4/5